Wie man 10.000 Wörter an einem Tag schreibt

Vor ein paar Wochen habe ich eine 10.000-Wörter-Challenge auf Instagram gestartet, nur für mich selbst. Ich hab in meinen Stories den ganzen Tag den Fortschritt veröffentlicht, und die Tatsache, dass ich es veröffentlicht habe, hat für positiven Druck gesorgt, sodass ich schneller als jemals zuvor mein Tagesziel erreicht hatte.

Seitdem wurde ich öfter gefragt, wie kann man denn 10.000 Wörter an einem Tag schreiben? Vorweg möchte ich sagen, ich kann das auch nur einmal, und dann schreibe ich die nächsten Tage sehr viel weniger. So eine Höchstleistung ist für drohende Deadlines oder um sich zu beweisen, dass man es kann.

Und dann möchte ich noch kurz sagen: Es ist keine Pflicht, 10.000 Wörter zu schaffen. Jeder schreibt in seinem eigenen Tempo und das ist genau richtig so. Aber wenn du auch einmal ausprobieren möchtest, ob du es kannst, sind hier meine Tipps.

Tipp 1: Fang früh an.

Der erste Tipp zum Viel-Schreiben ist eigentlich offensichtlich, aber man muss früh am Tag anfangen. Wenn man erst um acht Uhr abends beginnt, ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass man es schafft, weil man sonst über der Tastatur einschläft und nur noch dkjhefjljlkdjlkskd schreibt. Daher steh früh auf, koch dir Kaffee (oder Tee oder stell dir Wasser bereit), frühstücke und setz dir einen Zeitpunkt zum Beginn. Ich nehme meistens neun Uhr morgens.

Tipp 2: Hab alles parat.

Der Schlüssel zum Viel-Schreiben ist, dass man nicht ständig aufstehen muss, um sich Dinge zu holen. Also statte deinen Schreibplatz mit allem aus, was du brauchst. Wasser, Snacks, Musik (oder auch keine), warme Socken oder was auch immer du brauchst, um beim Schreiben glücklich zu sein. Wenn du alles hast, gibt es keinen Grund dreimal in zehn Minuten aufzustehen, wie ich es bei diesem Blogpost getan habe.

Tipp 3: Setze dir kleinere Ziele.

Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt. So auch die Reise zu den 10.000 Wörtern. Teil dir den Tag ein, wie es für dich passt. Ich versuche 1.200 bis 1.500 Wörter in einer Stunde zu schreiben, und setze mir Zeitintervalle von zwei Stunden. Mit SelfControl schalte ich alles an Social Media aus, was ich habe, lege mein Handy in die Küche und schreibe dann zwei Stunden so weit es geht am Stück. Wenn es richtig gut läuft, habe ich nach diesen zwei Stunden 3.000. Danach mache ich eine Pause, ungefähr eine halbe Stunde. Wenn ich um neun Uhr angefangen habe, ist es dann also halb zwölf. Dann schreibe ich noch mal zwei Stunden durch und habe dann etwa 6.000 Wörter (oder so, manchmal funktioniert es auch einfach nicht, egal, was ich mir vornehme). Danach mache ich eine längere Pause (bei der Challenge vor ein paar Wochen habe ich Mittagsschlaf gehalten). Du kannst auch kleinere Einheiten wählen. Also 1.000 Worte und dann Pause, oder eine Stunde und dann Pause. Du weißt am Besten, wie viel du am Stück schreiben kannst. Man muss nur dran bleiben.

Tipp 4: Pomodoro-Methode.

Wenn es absolut nicht klappt, du immer nur darauf wartest, bis die Zeit bei SelfControl abgelaufen ist oder du doch in die Küche gegangen bist, um dein Handy zu holen, dann versuch es mit der Pomodoro-Methode. Hier ist es zum Beispiel ausführlicher erklärt, aber kurz zusammengefasst, stellt man sich für 25 Minuten einen Wecker und arbeitet in diesen 25 Minuten so viel, wie man kann. Dann macht man fünf Minuten Pause und startet erneut für 25 Minuten durch. Die Theorie ist es, dass jeder sich für so einen kurzen Zeitraum konzentrieren kann, und wenn man erst mal im Schreibfluss ist, hat man gewonnen.

Tipp 5: Überleg dir einen Preis.

Ich bin motivierter, wenn ich etwas gewinnen kann, daher setze ich mir Anreize. Wenn ich die 10.000 Wörter schaffe, darf ich mir die neue Staffel „xyz“ kaufen. Wenn ich die 10.000 Wörter schaffe, darf ich das neue Buch anfangen (ich lese nicht, während meinen Schreibphasen, denn sonst höre ich nie mehr auf). Was immer du gerne magst, nimm es als Anreiz, um diese Bestleistung zu schaffen.

Tipp 6: Tracke deinen Erfolg.

Ich male mir zehn Kästchen auf und darf bei 1.000 Wörtern immer eins abstreichen. Je mehr Kästchen ich ausgekreuzt habe, desto motivierter bin ich, weil es ja jetzt nur noch die Hälfte sind, und jetzt nur noch zwei und nur noch eins! Geschafft! Mal dir entweder so ein einfaches Bild, wie ich, oder vielleicht zeichnest du ein Glas, dass du immer weiter „mit Wasser füllst“, bis du oben angekommen bist. Oder vielleicht gibt es auch noch ganz andere Möglichkeiten (Protipp: Aber dafür nicht das Handy aus der Küche holen). Ich finde es sehr befriedigend, wenn ich so ein Kästchen durchstreichen kann.

Tipp 7: Mach es öffentlich.

Bisher habe ich meine Challenges nie öffentlich gemacht, aber beim letzten Mal habe ich gemerkt, dass dieser öffentliche Druck und der Zuspruch von Leserinnen wirklich hilft, am Ball zu bleiben. Daher mache es öffentlich. Und wenn du Lust hast, dann starte mit mir gemeinsam am 1.11. durch. Am ersten Tag des NaNoWriMo werde ich versuchen, einen guten Start hinzulegen. Um neun Uhr geht es los mit dem Hashtag #10000WörterChallenge auf Instagram. Folge mir auf @anniestoneauthor, denn ich werde an dem Tag in meinen Stories so viel motivieren, wie ich kann.

Tipp 8: Es soll Spaß machen.

Wenn du es nicht schaffst, geht die Welt nicht unter. Es sterben keinen Welpen und du wirst auch nicht sieben Jahre schlechten Sex haben. Du hast einfach nicht das Ziel erreicht, aber dafür hast du vielleicht 5.000 Wörter, die du vorher nicht hattest, oder 3.887, oder 7.392. Alle Wörter, die wir schreiben, bringen uns an unser Ziel. Es ist egal, wie viel oder wie schnell man schreibt, Hauptsache man schreibt. Daher sei nicht enttäuscht, dass du es nicht geschafft hast, sondern feiere das, was du geschafft hast.

Wir sehen uns auf Insta!

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3 Kommentare

  1. Ich finde deine Ideen total inspirierend. Tatsächlich lasse ich mich total gut ablenken und komme dann zu nichts oder ich verzettel mich in meinen Gedanken 🙈

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