Das geheime Leben einer modernen Nonne – Teil 1

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Männer sind ekelig. Ich kann sie nicht ausstehen. Tag für Tag muss ich sie ertragen und will mir die Augen ausstechen. Oder ihnen …

Wie sie schon wieder geifern. Ihnen fallen beinahe die Augen aus dem Kopf, sie sabbern, sind laut, grölen, schaffen es nicht mal, ihr Bier ohne Schlabbern zu trinken. Und sie halten sich für die Krone der Schöpfung. Wirklich? Jedes wirbellose Tier ist höherentwickelt.

Die Musik geht an und ich trete auf die Bühne. Ich atme tief durch und warte darauf, dass der Strahler mich findet.

Und dann stehe ich im Scheinwerferlicht. Wenn ich gerade schon dachte, dass sie laut sind, sind sie es nun noch mehr. Sie pfeifen und schreien, rufen und machen obszöne Gesten.

»Baby, zieh dich aus!«

»Ich will deine Titten sehen!«

»Komm zu Daddy.«

»Komm mit nach hinten und ich zeig dir, was ein richtiger Mann ist.«

»Boah, ist die geil. Der steck ich nachher meinen Schwanz in den Mund.«

Also, das glaubst aber auch nur du.

Ich bewege mich zur Musik, umfasse mit einer Hand die Polestange und lasse mich langsam um sie herumdrehen. Der Rock meiner Kutte schwingt um mich herum. Auf meinem Gesicht liegt ein Lächeln, in meinen Augen … nun ja … sagen wir einfach, sie lächeln nicht ganz so sehr. Oder gar nicht.

Ich mag sie eigentlich gar nicht anschauen, aber mein Blick schweift über die Masse. Vielleicht bin ich unfair, sie alle als sexistische Schweine abzutun, aber ich hab in den letzten Jahren schon zu viel gesehen. Männer, die mir an den Hintern und den Busen gegriffen haben, die mir absichtlich in den Schritt fassen, wenn sie mir Geldscheine zustecken. Zahllose Angebote, mit ihnen nach hinten zu gehen, sie mit meinem Mund um ihre Weichteile anzubeten.

Ich bin doch keine Nutte! Sollen sie doch ein paar Meter weiter über den Strip laufen und sich eine suchen. In Vegas gibt es für jeden Geschmack das Passende. Und wir alle wissen: Was in Vegas passiert, bleibt in Vegas.

Mit geübten Griffen öffne ich meinen Habit. Ich weiß, ich weiß, vielleicht ist es ein wenig geschmacklos. Die strippende Nonne, aber ich sag euch. Die Männer stehen drauf. Ich weiß nicht, ob es an dem ganzen Unschuldsding liegt oder daran, dass sie an ihrer katholischen Schule von Sex mit Nonnen geträumt haben, aber sie stehen alle drauf. Alle.

Natürlich ist mir bewusst, dass ich sie anheize, sie geradezu zu schlechtem Benehmen verführe. Aber es gibt einen Unterschied zwischen einer Nutte und einer Stripperin. Zumindest sollte es ihn geben. Mein Boss Marco sieht das nicht so eng, aber ich schon! Ich ziehe mich aus, aber das ist doch keine Einladung, dass mich jeder Arsch zu seiner Schlampe machen kann!

Unter der schwarzen Kluft trage ich weiße Spitzenwäsche. Das ganze Unschuldsding und so. Es wird gepfiffen, gerufen, gejohlt, als ich mich an der Stange reibe.

»Du kannst auch an meiner Stange tanzen, Baby!«

»Komm schon, Baby, zeig, was du hast.«

»Fuck, der Schlampe würd ich gern den Arsch versohlen.«

»Hast du diesen Prachtarsch gesehen? Zum Reinbeißen!«

»Für die Titten braucht man einen Waffenschein.«

Innerlich kotze ich. Äußerlich lächel ich und lutsche sanft an meinem Zeigefinger, was dazu führt, dass jede Menge Scheine auf die Bühne fliegen und mehr als nur ein Mann den Sitz seiner Hose verändert.

Männer sind so einfach. Wirklich. Wackel mit dem Hintern und er gehört dir. Es wäre so leicht, mir einen Sugar Daddy zu suchen. Wir sind hier im Dollhouse, einem der exklusivsten Stripclubs dieser verrückten und opulenten Stadt. Wenn ich mich umschaue, sehe ich lauter reiche Männer. Manche sind alt, manche sind jung. Aber sie haben alle eines gemeinsam. Sie haben Macht, entweder durch ihr Amt oder durch ihr Geld.

Alle Stripperinnen träumen davon, dass sie hier den Einen finden. Den Einen, der sie in sein Märchenschloss mitnimmt, ihr ein Leben in Luxus ermöglicht. Sie gehen mit ihnen nach hinten, sinken auf die Knie und machen die Beine breit. Und dann? Dann bezahlt er sie und sie sucht sich den nächsten. Aber mal ehrlich. Wie wahrscheinlich ist es denn, dass ein reicher Mann DICH will?

Man mag mich zynisch nennen, aber eigentlich bin ich nur realistisch. Reiche Menschen werden nicht reich, weil sie ihr Geld verschleudern, nein, sie legen es an. Sie investieren, suchen nach guten Renditen. Und so sind sie natürlich auch bei der Suche nach einer Frau. Warum sollten sie DIR mit dem Schlampenstempel ihr Geld hinterherwerfen, wenn sie es anlegen können in eine Frau, die ihnen mehr Kapital verspricht?

Klingelt es?

Und ganz vielleicht spricht es auch nicht für dich, wenn du für jeden Typen die Beine breitmachst. So einzigartig kann er ja nicht sein.

Nach ein paar Kunststücken an der Stange, gehe ich an den Bühnenrand, sinke auf die Knie, habe die Beine geöffnet, sodass sie einen Blick erhaschen können, sehe die Beulen in ihren Hosen, ihr schnelles Atmen, sehe die Zungen, die Lippen benetzen.

Ich heb den Zeigefinger und locke einen Typen zu mir. Er lässt sich das nicht zweimal sagen. Wie ein hirnloser Zombie, der nur von Trieben gesteuert wird, kommt er hechelnd zu mir. Als wären meine Hüften magnetisch, werden seine Hände magisch angezogen.

Wenn sie nur dort bleiben würden … Aber es ist wie immer. Schnell grabschen seine Hände nach meinem Hintern und er rammt sein Gesicht zwischen meine Brüste. Ich spüre seine Zunge, seine Lippen, seine Zähne, während ich versuche, mich zu lösen.

Security Carl steht schon bereit, diesen Schwachkopf in die Mangel zu nehmen. Und das wird er wohl auch müssen, weil er sich an mir festsaugt, wie so ein dämlicher Seestern.

Ich greife in seine Haare und ziehe seinen Kopf zurück. Ich würde ihm ja am liebsten in die Eier treten, aber das kommt bei Marco immer nicht so gut an. Stattdessen lege ich ihm den Finger auf die Lippen und sage verführerisch: »Nein, nein, nein.«

Natürlich leckt er an dem Finger. Natürlich saugt er ihn ein, aber danach setzt er sich brav wieder hin, wird von seinen Freunden mit High Fives begrüßt, weil. Er. Der. Mann. Ist. Ja, genau. Ganz großer Held. Hat der Stripperin in die Titten gebissen.

Kommt es nur mir so vor oder musste man früher mehr tun, um als Held gefeiert zu werden? Herkules musste den Nemeischen Löwen erlegen, Achilles im Trojanischen Krieg kämpfen, Captain America hat die Nazis besiegt und Superman rettet ständig die Welt. Aber er hier, der unscheinbare Angestellte einer kleinen Bank oder so, er ist der wahre Held, weil er meinen Hintern in seinen Händen hielt.

Wow. Echt jetzt?

Ich packe meine Brüste aus, wirbel die Nippel Pasties durch die Gegend, bevor ich mich nackt an der Stange rekel, den Männern, diesen wahren Juwelen der Schöpfung, alles zeige, was ich zu bieten habe. Und dann ist es endlich zu Ende. Ohne, dass ich ihnen die Augen ausgestochen habe. Oder mir.

Ich eile hinter die Bühne, während meine Freundin Alexandra sich in Szene stellt und mir zuzwinkert.

Ich ziehe knappe Shorts und ein noch knapperes Oberteil an und trete in den Laden. Wenn wir nicht auf der Bühne stehen, müssen wir im Gastraum sein, um den Männern auf dem Schoß zu tanzen. Es ist doch immer wieder ein wahres Vergnügen, harte Schwänze am Hintern zu spüren.

Ich lächel verführerisch und der erste Typ zieht mich auf seinen Schoß.

»Hey, Baby. Willst du meinen Schwanz?«

Nicht wirklich. »Hmmh, das fühlt sich gut an«, schnurre ich, während ich mich an ihm reibe.

Ganz super offiziell haben wir eine Hände weg-Regelung, aber das nimmt hier niemand so genau. Hände auf dem Hintern, Hände auf den Brüsten, Hände auf der Muschi … Alles erlaubt, so lange sich die Stripperin nicht beschwert. Auch wenn ich es hasse, gemeldet habe ich noch keinen von ihnen. Immerhin bezahlen sie mich. Je mehr ich sie tatschen lasse, desto höher ist das Trinkgeld.

Und doch würde ich nie mit einem der Typen nach hinten gehen.

Nicht, weil ich so super moralisch bin, sondern ganz einfach, weil ich nicht denke, dass es ihnen gefallen würde, wenn ich ihnen vor lauter Abneigung auf den Schwanz kotze … Oder vielleicht doch?

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67 Kommentare

  1. Liebe Annie!
    Ich find die erste Nonne toll 😉, freu mich auf weitere Nonnen und wie ihr Herz durch einen ‚den einen‘ zum schmelzen gebracht wird!!
    Danke für eine neue Geschichte <3

  2. Hahahaha!!!!
    Yay! Endlich geht es los!
    Ich liebe die „Nonne“ jetzt schon 😍
    Jetzt geht wieder das Warten bis zum nächsten Teil los! Uff.

  3. eine Nonne….. es hätte schon bei der Umfrage „Las Vegas oder Las Vegas“ klingeln müssen!!! 😀
    Das fängt schon vielversprechend an…bin neugierig auf mehr! Daumen hoch!!

  4. Oh mein Gott. Ich weiß, es ist noch gar nicht viel passiert, aber ich finde es jetzt schon cool. Mir gefällt ihre Einstellung. Sie ist sympathisch. Ich mag sie 😉 Hier werde ich sicher nicht bis zum Ende warten können. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil 😀

  5. Aha, diesmal umgekehrte Rollen, sie aus dem Profimilieu und er der Brave? Liest sich – wie immer – toll und vielversprechend. Ich freue mich auf die kommenden 8 Monate. <3

  6. Hui…hätte ich mir ja eigentlich denken können, dass es sich bei dir nie um eine echte Nonne handeln würde 😉

    Aber eine männerhassende Stripperin ist doch mal was…ich bin gespannt und freue mich wie immer auf mehr 😊

    Danke Annie 😘❤️

  7. Ganz anders als erwartet 🙂 . Hast uns auf die falsche Spur geschickt. 😉 . Gefällt mir schon mal sehr, sehr gut. Bin gespannt was da kommt.
    Danke Annie und viel Spaß in Frankfurt.

  8. Wow, das fängt ja wieder toll an! Hatte an eine ganz andere Story gedacht, aber mal sehen was noch kommt. Vielen Dank liebe Annie!! Ich kann den nächste Teil kaum erwarten <3

  9. Geiler Start – ich liebe die Nonne schon jetzt!!! 🙂 Bin gespannt, welcher hinreißende Badboy sich auf dieses schüchterne Wesen stürzt. :*

  10. na das war dann ja mal eine überraschung mit der „modernen nonne“ 😀 ich hatte vorher nur kurz überlegt, wie vegas und nonne zusammenpassen könnte – nun weiß ich es 😉 klingt vielversprechend und ich freue mich auf die folgenden teile.

  11. Wohoooo….ein böses Mädchen! 🙂
    Wie cool! Keine hirnlose Strippbarbie, sondern eine Frau mit Köpfchen. Ich bin schon sehr gespannt auf ihre Geschichte. Warum sie wohl strippt, wenn ihr die geifernden Kerle auf den Geist gehen…? <3 <3 <3

  12. Es gibt Geschichten, da liest du die ersten Kapitel, dann wird es spannend (oder auch nicht).
    Und dann gibt es Bücher, da bist du nach den ersten Worten geflasht. Und dieses hier gehört zum zweiten Schlag. Schnell mehr davon 😃😘💋😃

  13. Hammer. Nun sind die Tage zwischen Montag und Donnerstag und wieder Montag viel zu lang. Und bei diesem Auftakt kommt es mir noch länger vor. Ich hoffe, das Mo u Do bleibt!?!
    Freu mich schon!

  14. Das ist ja mal wieder typisch, genau wie beim Frosch… einfach viel zu kurz … man… Annie.. du weißt doch das wir mehr wollen…
    Ich bin megabegeistert… und freue mich auf Donnerstag !
    GLG Petra

  15. Das nenne ich mal ein start😊 Dass nennen ich mal ein super anfang. Annie du hast es wieder mal geschafft mit spannung anzufangen, dass wir es wieder kaum erwarten können dass es wieder weitergeht 😘

  16. Ich habe den Frosch nicht gelesen und wollte mal in die Nonne rein lesen. Es ist echt ein klasse Start ich werde es weiter verfolgen.
    Da ich schon einen Einblick in einige Bücher habe.:-D

  17. Juhu, endlich geht es wieder los!!
    Und dann auch noch so ganz anders, als man bei einer Nonne erwartet. :o)
    Je mehr ich gelesen habe, desto mehr mußte ich lachen. Macht definitiv sehr viel Lust auf MEHR!!!!
    Freu mich auf Donnerstag und erst recht auf den ersten Kontakt mit Blake (wann und wo auch immer).
    Vielen lieben Dank Annie, daß Du uns wieder eine neue Geschichte schenkst!

  18. Meine Montage und Donnerstage sind gerettet, der Anfang war schon mal ziemlich erheiternd und ich freu mich schon auf mehr – und und und es gibt eine strippende Alexandra 😂 ich Fass es nicht 😜

  19. Hi Annie, der erste Teil hat mir sehr gut gefallen, bin gespannt wie es weiter geht. Danke für deinen Blogroman freue mich auf jeden Montag und Donnerstag. So fällt das warten auf deine nächsten Bücher leichter. ☺

  20. Super endlich geht es los, der Anfang war schon super und ich freu mich wie beim Frosch jeden Montag und Donnerstag einen neuen Teil zu lesen.
    Vielen Dank liebe Annie das Du uns mit Deinen Geschichen immer wieder so glücklich machst.
    LOL

  21. Vielen Dank liebe Annie. Der Anfang ist schon mal super… ganz anders als erwartet… es verspricht interessant zu werden! Freue mich auf Donnerstag! ! 🙂

    Liebe Grüße,
    Nina C.

  22. Der Anfang ist ja schonmal wirklich klasse, hatte gar nicht damit gerechnet, dass ich nach dem Frosch, sofort wieder so euphorisch bin, aber das liegt dann natürlich – ich hätte es doch wissen müssen!!! – an Annies Art zu Schreiben 🙂 Bin der Meinung aller: ich freue mich auf Montag und Donnerstag *hurra* Und vielen Dank Annie, dass du so viel Lesespaß schenkst <3

  23. Annie, das fängt ja schon wieder gut an! 🙂
    Ich bin gespannt was da noch alles kommen wird.
    Auf jeden Fall wird es wieder eine spannende Story 😀
    Weiter so.

  24. Mein Kommentar ist gestern irgendwie gar nicht gedingestet worden. Hier also nochmal:
    Ich bin begeistert!! Die Nonne so super. Sie ist total sympathisch. Ich mag sie und ihr denken 😀 Ich habe den Frosch erst später angefangen; hier werde ich von Anfang an mitlesen. Ich MUSS einfach wissen, wie es weiter geht 🙂

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