Bonusszene Für immer nur sie
Loki
Vor neun Monaten
Langsam laufe ich auf den Stall zu, fühle so ein Kribbeln in meinem Bauch. Wie jedes Mal, wenn ich weiß, dass er da sein wird. Er ist Cristian Moreno, meine rechte Hand, mein Angestellter und damit eigentlich tabu. Noch dazu ist er jünger als ich.
Aber er flirtet seit Monaten mit mir.
Und ich muss sagen, dass ich nicht unempfänglich für seinen Charme bin. Im Gegenteil, muss ich zugeben.
Deswegen habe ich immer dieses Bauchkribbeln.
»Hey«, sage ich, als ich den Stall betrete.
Cristian sieht aus einer der Boxen auf, kommt grinsend an die Tür, legt seine muskulösen Arme auf dieser ab. Wie immer hat er einen Heuhalm im Mund. »Hey.«
Und dieses eine Wort, diese drei Buchstaben gehen mir durch Mark und Bein. O Gott. Was macht er nur mit mir?
Ich räuspere mich. »Wie weit bist du?«
»Noch drei Boxen, dann sind wir fertig.«
Ich nicke, greife nach einer Mistgabel, marschiere in eine dieser, sage mir, dass ich mich zusammenreißen soll. Er ist nur ein Mann. Und normalerweise reagiere ich so nicht auf irgendwelche Männer.
Nein, ich habe auch gar keine Zeit, mich ablenken zu lassen. So sieht es nämlich aus.
Ich muss diese Farm leiten, muss mich um meine älter werdenden Eltern kümmern. Muss weitere Einkommensmöglichkeiten auftun, damit wir nicht irgendwann an den Punkt kommen, an dem wir verkaufen müssen …
Da kann ich mich nicht von sündigen Versprechungen verleiten lassen. Das geht nicht.
Als wir fertig sind, schiebt Cristian die Schubkarre nach draußen, und ich trete in den kleinen Raum neben der Sattelkammer, wo wir Getränke und Snacks lagern. Ich öffne den Kühlschrank, nehme eine Flasche Wasser raus, trinke einen Schluck. Weil ich zu gierig bin, laufen Tropfen meinen Mund hinab, meine Kehle …
»Sexy.«
Ich setze die Flasche ab, drehe mich um, lache auf. «Ja, klar. Ich stinke nach Mist, bin überall schmutzig und verschwitzt, und die Tropfen haben wahrscheinlich Schmutzspuren gezogen.«
Er sieht mich eindringlich an. »Trotzdem hab ich noch nie jemand schöneren gesehen.«
Und das macht mich schüchtern …
»Ach, du wieder …«
Aber bevor ich noch weitere Worte finde, ist er da. Steht so nah vor mir, dass ich seinen Atem auf meinem Gesicht spüre. Er wird mich küssen.
Hoffentlich.
Es ist nicht das erste Mal. Er hat mich schon ein paar Mal geküsst, aber immer ist etwas dazwischen gekommen, hat den Moment unterbrochen. Oder ich habe mich mit irgendwelche fadenscheinigen Ausreden verabschiedet.
Cristian hebt seine Hand, streicht über meine Wange, bevor seine Finger in meinem Nacken landen. Ich seufze leise, weil sich nichts so gut anfühlt. Mit dem Daumen streichelt er unter meinem Auge entlang, so voller Ehrfurcht, dass ich mir wie ein wertvolles, zerbrechliches Etwas vorkomme. Und wenn man eine Amazone ist, ist das etwas, was man normalerweise nicht kennt …
Langsam hebt er die andere Hand, platziert diese ebenso. Ich schlucke, als ich die Hitze in seinem Blick sehe, lecke mir unwillkürlich über die Lippen.
Und dann sind seine da.
Normalerweise bin ich ein eher nüchterner Mensch, aber jetzt komme ich nicht umhin zu denken, dass sie sich perfekt auf meinen anfühlen. Als wären sie für meinen Mund geschaffen.
Als ich ihm entgegenkomme, meine Arme um seinen starken Körper schlinge, zieht er mich an sich, intensiviert den Kuss.
Immer wenn in den Liebesromanen, die Callie uns im Buchclub aufzwingt, vorkommt, dass sie gegen ihn schmilzt, bin ich mir nicht sicher, was genau gemeint ist. Wie kann ein Körper denn schmelzen?
Aber jetzt tue ich es. Ich schmelze gegen ihn.
Mein Körper scheint seinen Zustand zu verändern, wird an allen Stellen, die gegen seinen Körper pressen, irgendwie formbar, sodass er sich gegen seinen schmiegt und nirgendwo auch nur eine kleine Stelle Luft zwischen uns bleibt.
Ich keuche in seinen Mund, und er muss das als Zustimmung werten, denn er zieht mich noch enger an sich. Seine Hände jetzt nicht mehr an meinem Gesicht, sondern um meine Schultern und meine Taille gewickelt.
Ich wurde schon geküsst – von ihm, aber auch von anderen.
Aber so war noch keiner der Küsse bisher.
So hungrig.
So alles konsumierend.
So seelenverändernd …
»Ich will dich«, murmelt er gegen meine Lippen.
Ein heißer Schauer jagt durch mich, bringt mein Inneres zum Glühen. Ich will ihn auch, mehr als jemals etwas zuvor.
Plötzlich höre ich Geräusche von draußen, will mich lösen, will so tun, als wäre gar nichts passiert. Aber Cristian greift nach meiner Hand, zieht mich mit. Die Treppe hinauf auf den Heuboden.
Kichernd folge ich ihm, lasse mich von ihm aufs Heu ziehen.
»Du bist so wunderschön, Loki«, murmelt er, und so habe ich meinen Namen noch nie gehört. So voller Gefühl, so voller Hitze und voller Verlangen.
Und irgendwas in mir sagt, dass ich mich daran durchaus gewöhnen könnte …
O Mann.
Aber als er mich wieder küsst, schaltet mein Kopf ab. Ich höre auf, mir Gedanken über alles und jeden zu machen, sondern gebe mich nur diesem Moment hin. Diesem Moment, in dem er mich küsst, als wäre ich für ihn so wichtig wie die Luft zum Atmen.
Und für ein Mädchen, das nie viel Aufmerksamkeit bekommen hat, ist es, wie Regen, der die Wüste benetzt. Ich sauge alles auf, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass es noch einmal passiert.
Er muss verrückt sein, wenn er das wirklich denkt, aber für diesen Moment, für diesen einen Moment ist mir das alles egal.
Das hier ist magisch.
Und plötzlich wollen meine Finger nicht nur halten, nicht nur an mich ziehen, sie wollen auf Entdeckungsreise gehen. Sie wollen den Körper erforschen, den ich bisher nur an besonders heißen Tagen oben ohne gesehen habe – und seitdem darüber fantasiert habe, wie es sich anfühlen würde, über seine Haut zu streichen, die da so verlockend, sonnengebräunt und schweißgebadet präsentiert wurde.
Jetzt erlaube ich es mir.
Ich lasse meine Finger über seine Schultern gleiten, seine Arme, seinen Rücken, seinen Hintern … Und dann sind sie so forsch, dass sie ohne mein Zutun unter sein T-Shirt fahren.
Seine Haut ist warm und samtig, umhüllt die stahlharten Muskeln.
Cristian küsst mich weiter, tanzt mit meiner Zunge, erlaubt es, dass meine Finger so gierig sind, und einfach alles erkunden wollen. Nicht ich … Oder doch. Vielleicht auch ich.
Er fühlt sich gut an. Unter meinen Fingern, auf meinem Körper und auch an meinem Mund. Ich weiß, dass ich es beenden sollte, aber dafür braucht es eine stärkere Frau. Ich bin es nicht. Ich kann diesen Augenblick nicht unterbrechen.
Und wenn ich ganz ehrlich mit mir selbst bin, dann will ich es auch gar nicht …
Deswegen küsse ich ihn weiter, schmiege mich an ihn, streiche über diesen wunderbaren Körper. Und will noch so viel mehr.
Als ich den Stoff seines T-Shirts nach oben schiebe, greift er sich in den Nacken, zieht es über den Kopf, lässt es achtlos fallen. Und alles, was ich denken kann, ist, dass ich seine nackte Haut an meiner spüren will.
»Zieh mich aus«, murmele ich.
Und als hätte er nur auf diese Worte gewartet, streicht er über meinen Bauch, unter den Saum meines Tanktops, drückt sich leicht nach oben, und zieht es mir aus.
Als er sich jetzt wieder auf mir niederlässt, dringt seine Hitze in mich ein. Und es fühlt sich so wahnsinnig gut an, wie ich geglaubt habe.
O Gott. Ich will nicht, dass es endet … Niemals.
Ein Gedanke, der mich erschrecken würde, wenn ich denn noch alle meine Sinne beisammen hätte, was ich aber eindeutig nicht habe.
»Du fühlst dich perfekt an«, murmelt er gegen meine Lippen, bevor er mich erneut küsst.
Und ich? Ich vergehe …
Ich weiß nicht, wer den nächsten Schritt macht, aber plötzlich zerre ich seine Jeans herab, während er meine öffnet, sich mehr Zeit nimmt.
Als er über mein Höschen streicht, stöhne ich auf.
Ich bin noch nie ein Mädchen für eine Nacht gewesen, und ich weiß, dass das hier der Grundstock für so viel mehr ist … Vielleicht ist es an der Zeit, mir einzugestehen, dass ich in den letzten Monaten, nein Jahren, Gefühle für diesen Cowboy entwickelt habe, der mich zum Lachen bringt. Der immer zuverlässig ist. Dem ich voll und ganz vertraue.
Vielleicht war es schon immer so vorgesehen …
Cristian befreit mich von meinem Höschen, meinem BH, nimmt sich Zeit, jede Stelle meines Körpers zu liebkosen. Seine Lippen, seine Finger, seine Zunge fahren über mich, reizen mich, saugen, küssen, lecken …
Ich kralle meine Finger in seine Schultern, seine Arme, seine Schultern, welche Stelle ich auch immer erwische, um mich an ihm festzuhalten, mir seine Stärke für diesen Moment zu leihen.
Er küsst sich über meine Brust, meinen Bauch, bis hin zu meiner Scham. Einen erschreckenden Moment frage ich mich, wann ich mich das letzte Mal rasiert habe, aber da sind seine Finger schon in mir. Seine Lippen schließen sich um meine Klit, er saugt und stößt und leckt und streichelt.
Es dauert nicht lange, bis es sich so gut anfühlt, dass ich aufschreie.
Cristian lacht leise, bevor er mir sein T-Shirt zuwirft. »Nur falls du nicht willst, dass dich jemand hört, der in den Stall geht.«
Ich schlage mir die Hände vors Gesicht, spüre das Feuer in meine Wangen steigen. »O Gott.«
Aber bevor ich weiter nachdenken kann, stimuliert er mich erneut, und mein Kopf leert sich, kann sich nur noch dieser Lust hingeben.
Schnell greife ich nach seinem T-Shirt, stopfe es mir in den Mund. Mein Stöhnen, mein Keuchen, mein Schreien wird gedämpft, und ich bin ihm sehr dankbar dafür, dass er daran gedacht hat. Nicht auszudenken, wenn einer der anderen Cowboys mich hören würde. Noch schlimmer, wenn Pa plötzlich in den Stall kommen würde …
Es dauert nicht lange, bis ich zum Höhepunkt komme, und dann ermattet im Heu liege.
Cristian zieht seine Boxershorts aus, legt sich halb auf mich. »Ich hab keinen Gummi.«
Ach ja … Erwachsene Menschen machen sich ja Gedanken um Verhütung … Mein Gehirn hat einfach gar nicht mehr funktioniert. »Ich nehm die Pille«, sage ich, auch wenn ich mich nicht daran erinnern kann, ob ich sie auch regelmäßig genommen habe. Darin bin ich nämlich echt nicht gut.
Aber für Cristian reicht es. Er schiebt sich auf mich, dringt dann ganz langsam in mich ein. Ich schlinge meine Beine um ihn, meine Arme. Wickele mein Herz um ihn, so klein und verschrumpelt es auch sein mag.
Aber für ihn … für ihn scheint es zu reichen.
Denn er lächelt, und er flüstert immer wieder meinen Namen. Und ich? Ich schmelze gegen ihn …
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