Über Spaghettieis

Die letzten vier Tage war ich im Schreibexil an der Ostsee. Ich bin jeden Morgen am Strand spazieren gewesen, danach war ich schwimmen und von elf bis achtzehn Uhr habe ich geschrieben, so ungefähr. Manchmal habe ich auch einen Mittagsschlaf gemacht oder weitergelesen, aber jedenfalls habe ich 28.500 Worte in vier Tagen geschrieben.

Bisher habe ich immer gesagt, ich schreibe so langsam an Em Evol, weil ich so viel recherchieren muss, aber das habe ich einfach gelassen. Immer, wenn ich mir nicht sicher war, habe ich drei X an die Stelle eingefügt (oder mehr) und in mein überteuertes Paperblanks-Notizbuch (es ist lila) geschrieben, was ich nicht weiß (z.B. Wie heißt noch mal Wills Firma? – Schande über mich und meine Kuh, dass ich nicht mehr wusste, dass es Bioking ist! – oder Wann wurde der Zoo in San Francisco erföffnet? – Es wäre schließlich peinlich, wenn sie 1951 in den Zoo gehen, aber der eröffnet erst 1953. Ich muss das noch nachschlagen). Wenn ihr diese Technik mal in cool nachlesen wollt, könnt ihr das bei Jacky Vellguth machen.

Und wenn ich einfach nur schreibe, und mich nicht um Fakten schere, dann kann ich offensichtlich viel schneller schreiben. Es könnte natürlich auch mit den ganzen Ablenkungen zu Hause zu tun haben. Jetzt gerade bin ich nämlich losgefahren, um Spaghettieis zu kaufen, obwohl ich eigentlich noch das Ende von Teil 2 schreiben wollte. Keine Sorge, es sind nur unterschiedliche Teile in einem Band (wegen den Zeitsprüngen).

Jedenfalls ist Spaghettieis erwiesenermaßen gut für die Seele und es ist gerade ein bisschen herzschmerzig im Buch, daher brauchte ich das. Ich tendiere immer dazu, viele persönliche Erfahrungen in meinen Bücher zu verarbeiten (nein, She flies nicht), und auch dieses Mal ist es nicht anders. Ich habe gestern eine Szene geschrieben, die mir wirklich das Herz gebrochen hat, weil es mir so nah ging. Daher Spaghettieis.

In meinem morgigen Blogpost schreibe ich, warum ihr Em Evol unbedingt lesen solltet. Und übermorgen schreibe ich, warum ihr es nicht lesen solltet. Oder umgekehrt. Aber es gibt für beide Seiten gute Gründe. Einer davon ist mein Taschentuchverbrauch, aber ich kann noch nicht sagen, in welche Kategorie er fällt.

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3 Kommentare

  1. Und jetzt will ich auch ein Eis essen! Damnit! 😉
    Ich finde es so interessant, wenn du von deinen MO beim Schreiben erzählst!
    Für mich klingt deine neue Methode sehr plausibel.
    Wenn ich etwas google, dann führt meist eins zum anderen und am Ende habe ich mich so verzettelt, dass ich schon fast nicht mehr weiß, warum ich etwas „mal eben schnell“ etwas nachschlagen wollte!
    Ich hoffe, du hattest trotz der vielen Worte, die du geschrieben hast, noch Zeit gehabt, deine Urlaubstage zu genießen!
    Und ich bin schon soooooo gespannt auf Em Evol!!!
    Liebe Grüße! <3

  2. Eis ist immer gut. Ich mag deinen Blog, manchmal lesen ich zwar etwas zeitversetzt, doch ich bin immer dabei und freue mich, wenn mir soviele deiner Gedanken bekannt vorkommen.

    Freu mich jedenfalls auf Em evol

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