Sei eine Kriegerin

Meine Freunde nennen mich scherzend Optigirl, weil ich so eine unverbesserliche Optimistin bin. Ich glaube, dass das Gute gegen das Böse gewinnt. Ich glaube, dass eine Lovestory ein Happy End verdient. Ich glaube, dass die ganze große Liebe kommt, wenn man es nicht erwartet. Ich glaube, dass es Küsse gibt, die deine Knie zum Wackeln bringen. Ich glaube, dass es diesen einen Jungen gibt, der dich nur anlächeln muss, und schon bist du seins und er deins. Ich glaube, dass mit Eiscreme alles besser ist. Ich glaube, dass es Menschen gibt, die dich sofort verstehen, sofort wissen, wie dein Innerstes aussieht. Ich glaube, dass man wahre Freunde nicht jeden Tag sehen muss, aber wenn man sie dann sieht, ist es so als wäre es gestern gewesen. Ich glaube, dass die Menschen, die dich lieben, dir Mut geben und Kraft und die Chance, so zu sein, wie du bist, die dich akzeptieren und deine Erfolge mit dir feiern, bei deinen Niederlagen mit dir weinen, in der Sonne mit dir am Strand liegen und mit rotgemalten Zehnägeln wackeln und im Regen mit dir tanzen. Ich glaube, dass es unglaublich wichtig ist, gute Menschen im Leben zu haben und ein paar böse, damit man sich auch mal zanken kann. Ich glaube, dass nach Regen immer Sonnenschein folgt. Ich glaube, dass alles Gute, was du tust, irgendwann zu dir zurück kommt.

Aber manchmal… An manchen Tagen ist es schwer, dass Gute zu sehen, weil dein Herz traurig ist. Manchmal kann man nicht sehen, wie wunderschön das Leben ist, weil der Blick von Tränen verschleiert ist. Manchmal kann man nicht fühlen, dass es Menschen gibt, die einen lieben, weil es einen gibt, der es nicht tut. Manchmal bricht das Herz, weil man nicht fassen kann, dass man sich in einer anderen Person so getäuscht hat. Manchmal möchte man sich nur mit heißer Schokolade auf der Couch einrollen und die Welt ausschließen. Manchmal glaubt man, dass der Morgen niemals kommt und die bösen Geister ewig bleiben. Manchmal verdunkeln Wolken die Sonne und man mag nicht einmal dran denken, dass sie für immer da sein könnten. Manchmal tun liebgemeinte Worte weh, weil sie nicht erkennen, was in dem Moment deine Realität ist. Manchmal möchte man allem dem Rücken kehren, weil es leichter ist zu gehen als zu kämpfen.

Aber das ist keine Option. Man muss sich durch die verfilzten Stellen kämpfen, muss die schlimmen Tage bestehen, auch bei rauer See das Ruder in der Hand halten, auch auf der Buckelpiste die Balance halten, dem Sturm trotzen, den Ungeheuern mutig ins Gesicht blicken. Furcht? Ich lach dir ins Gesicht.

Manchmal muss man die Kriegerin sein, die man ist.

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P.S.: Und wie schön ist die Welt, wenn sich der Regen verzogen hat?

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6 Kommentare

  1. Liebe Annie,

    wie wahr deine Worte doch sind. Ich bin ja eigentlich eher pessimistisch eingestellt, wobei sich das inzwischen doch auch gewandelt hat. Aber deine Worte haben mich sehr berührt, da sie mir so aus der Seele sprechen. 🙂
    Ich hoffe du behältst deinen Optimismus bei.
    Einen schönen Abend wünsche ich dir noch
    LG Diana

    1. Liebe Diana,

      ich freu mich immer sehr von dir zu hören! Manchmal spricht einen im Anderen ja genau das an, wovon man sich selbst mehr wünscht oder was man selbst nicht hat. So in der Art ‚Gegensätze ziehen sich an‘ 🙂

      Liebe Grüße
      Annie

  2. Wow, was für schöne Gedanken.
    Ich kann mich meiner Vorgängerin nur anschließen, du sprichst mir aus der Seele. In vielen deiner Gedankengänge habe ich mich wiedergefunden, obwohl ich mir erst jetzt bewusst werden, dass ich mir nie wirklich Gedanken drüber gemacht habe, sondern es einfach nur akzeptiert habe.
    Danke das du mir gezeigt hast, dass auch das Alltägliches wundervoll sein kann und man ab und zu nur Mut braucht um sich zu beweisen.

    Alles Liebe

    F.Y.

  3. Hallo Annie.

    Ich muss mich bei dir bedanken für deine tollen Bücher. Ich liebe sie und kann es immer kaum erwarten sie zulesen. Vor allem die She flies – Serie hat mich sehr berührt und hat mir selbst sehr viel geholfen. Durch diese Bücher bin ich selber wieder aus mir herausgekommen und sage mir immer wieder selbst vor(Text aus deinem Buch, was Thea zu Linda sagt):
    „Doch du bist stark. Du bist verdammt stark. Manchmal sieht man es selber gar nicht. Manchmal ist man so in seinem eigenen Kopf gefangen, dass man nicht erkennen kann, was die Welt sieht. Wir haben schlimme Dinge erlebt, aber wird sind nicht daran zerbrochen. Ich habe es überlebt und du auch. Du bist eine Überlebende!“
    Allein diese Zeilen haben mir soviel Mut gegeben, meine eigenen Erlebnisse aus einen anderen Winkel zusehen. Aber vorallem das ich nicht daran zerbrochen bin- sondern eine Überlebende/ Kriegerin.

    Ich hoffe du machst so weiter wie bisher, denn ich bin mir ganz sicher das du mit deinen Büchern nicht nur Freude/Spannung gibst- sondern auch Menschen wie mir, wieder Hoffnung gibst.

    Danke danke danke, drück dich ganz fest. Du bist supiii =)

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