Leseprobe: Lipstick & Kilts – Caelan

Layflat mit dem Cover von Lipstick & Kilts – Caelan

Übermorgen ist es soweit! Der dritte Teil der Lipstick & Kilts-Reihe ist da! Dieses Mal geht es um Caelan, den Tierarzt, und eine Fake-Beziehung. Viel Spaß mit der Leseprobe:

Blair

»Ja, ja, ich komm ja!«, rufe ich, während ich mir mein Handtuch umlege und durch die Wohnung laufe. Die nassen Fußspuren darf ich auf dem Rückweg nicht vergessen, sonst werde ich mich noch langlegen.

Ich reiße die Tür auf, will der Person, die so ausdauernd geklopft und geklingelt hat, gerade die Meinung geigen, als ich sehe, dass er es ist. Er ist mein gut aussehender Nachbar mit den tollen Bauchmuskeln. Caelan.

Statt rumzubrüllen, setze ich ein Lächeln auf, hoffe, dass es von dem Handtuchturban auf meinem Kopf ablenkt. »Hey«, sage ich, ein wenig außer Atem. Ob das nun von meinem schnellen Marsch durch die kleine Wohnung kommt oder vielleicht etwas mit dem sexy Tierarzt zu tun hat, der mich da gerade verlegen anlächelt, kann ich nicht sagen.

»Hey, sorry, ich komm ungelegen«, meint er zerknirscht.

»As hättest du dir überlegen sollen, bevor du zwanzig Mal geklopft hast.« Mist. So anklagend wollte ich gar nicht klingen. Aber meine große Klappe zeigt sich immer in den unmöglichsten Momenten. Jetzt verschrecke ich ihn.

»O ja, das stimmt wohl.« Unschlüssig sieht er auf das Handtuch, in das ich gewickelt bin, dann auf die Treppe, die nach oben zu seiner Wohnung führt.

»Komm rein«, sage ich, halte ihm die Tür auf. »Ich zieh mir eben was an.«

Er lächelt, bevor er in meine Wohnung tritt. Das erste Mal. Bisher haben sich unsere Interaktionen auf »Hey, hast du vielleicht ein bisschen Zucker?« und »Ich hab ein Päckchen für dich angenommen« beschränkt. Sehr zu meinem Leidwesen, muss ich gestehen. Denn seit er vor drei Jahren eingezogen ist, versuche ich, ihn von meinen Qualitäten zu überzeugen. Aber er sieht sie nicht. Weder meine äußeren, noch meine inneren. Wobei man sagen muss, dass ich mit den äußeren nicht geize, und nur noch die Chance habe, ihm meinen nackten Busen ins Gesicht zu halten, während er meine inneren nicht einmal herausfinden will.

Ich habe wirklich alles versucht. Kuchen und Kekse. Wer mag keine selbstgebackenen Plätzchen zu Weihnachten? Caelan hat sie angenommen, aber dann gab es irgendeinen Notfall, und er ist abgezischt, und hat sie mir in die Hände gedrückt.

Dann noch die Lasagne. Ich habe mir echt viel Mühe gegeben. Richtig viel. Habe sogar die Nudeln selbstgemacht, wozu ich mir die Nudelmaschine meiner besten Freundin ausgeliehen habe. Aber auch da: Notfall. Und da saß ich dann und habe sie allein gegessen.

Meine einzige andere Option ist es, mich die Treppe runterzustürzen, und zu hoffen, dass er mich auffängt. Aber wahrscheinlich würde dann auch irgendein Notfall geschehen, der dafür sorgt, dass e im entscheidenden Moment zur Seite tritt und mein Gesicht den Boden küsst, statt des heißen Mannes, den ich eigentlich küssen will.

Ich ziehe mir Shorts und ein T-Shirt an, türme die noch nassen Haare auf dem Kopf auf, überlege, ob ich mich schminken soll, aber das würde so lange dauern, und vielleicht würde er dann von der Couch verschwinden, auf der ich ihn zurückgelassen habe. Wegen eines … und langsam wird es lächerlich … Notfalls.

Also kein make-up, kein Fön, nichts. Nur, um rechtzeitig wieder bei ihm zu sein.

»Kann ich dir was zu trinken anbieten?«, frage ich, als ich elfengleich aus dem Schlafzimmer komme. Zumindest hoffe ich, dass ich diesem zarten Geschöpf gleiche und keinem Trampeltier.

»Äh, nein.«

Ich frage mich einen Moment, ob es wohl merkwürdig wäre, sich auf seinen Schoß zu setzen, beschließe dann aber, dass das eindeutig zutrifft, und lasse mich neben ihm nieder.

»Also, was kann ich für dich tun?« Blowjob, Massage, heißen, verschwitzten Sex mit deinen göttlichen Bauchmuskeln? Nein, das sage ich natürlich nicht, aber die Gedanken sind frei, so sagt man doch.

Er sieht wieder so gut aus. Er trägt Jeans, ein T-Shirt, das sich über seine Brust und seine Bizepse spannt – mal ganz ehrlich: Was muss so ein Tierarzt machen, dass er so aussieht? – und seine Haare sind, wie immer, so herrlich verwuschelt, dass ich mir vorstelle, es wären meine Hände gewesen, die das getan hätten.

»Übermorgen wird meine Granny achtzig.«

»Oh, herzlichen Glückwunsch«, sage ich, bin aber doch verwirrt, denn in meinem Kopf hatte er gesagt: »Blair, seit drei Jahren bin ich schon in dich verliebt, willst du mit mir in den Sonnenuntergang reiten?«

»Ja, danke. Also, weswegen ich hier bin …« Er sieht ziemlich verlegen aus. Was will er? Ist er der Typ, der wegen dem Angebot von heißem Sex verlegen sein könnte? Hm. Hoffentlich nicht. Ich mag meine Männer selbstbewusst und schmutzig.

»Spuck’s einfach aus.« Oje. Vielleicht mag er seine Frauen unterwürfig und schüchtern. Daran sollte ich dann mal arbeiten. Aber nein, so bin ich eben nicht.

»Na gut. Also«, er nimmt einen tiefen Atemzug, »könntest du dir vorstellen, mit mir zu dem Geburtstag zu gehen? Als meine Freundin? Ich mein, als meine feste Freundin?«

Hat er wirklich gesagt, was ich denke? Ist das hier mein absoluter Glückstag?

Meine Mundwinkel machen schon Anstalten, sich zu einem strahlenden Lächeln auseinander zu ziehen, als er hinzufügt: »Als meine Fake-Freundin natürlich. Du würdest die Rolle nur spielen. Ich bezahl dich auch.«

Und da zerfällt das ganze Traumschloss, dass sich in Windeseile in meinem Kopf aufgebaut hat, schon wieder. Puff. Weg ist es.

»Wie bitte?«, frage ich, um Zeit zu gewinnen.

»Nun ja, meine Granny wird achtzig. Sie ist noch ziemlich rüstig, aber seit einiger Zeit jammert sie, dass sie dem Tode geweiht ist. Was vollkommener Quatsch ist, weil es keine gesündere Achtzigjährige auf diesem Planeten gibt. Aber sie nervt mich damit, dass sie doch noch erleben will, dass auch nur ihr letzter Single-Enkel, das bin ich, unter die Haube kommt, damit ich nicht einsam bin.« Er fährt sich durch die Haare.

Nein, es sind keine Betthaare. Er verursacht das Chaos selbst. Was ja nicht heißt, dass ich ihm dabei nicht helfen könnte …

»Und deswegen willst du da mit einer Fake-Freundin auftauchen, damit sie denkt, du hast jemanden gefunden?«

Er sieht erleichtert aus. »Ganz genau.«

»Aber wieso suchst du dir nicht einfach eine echte Freundin? Ich mein, die Frauen würden doch bestimmt Schlange stehen. Ich würde es.« Das ist doch wohl mehr als nur ein Wink mit dem Zaunpfahl.

Caelan winkt ab. »Ich hab wirklich keine Zeit für eine echte Beziehung. Du weißt schon, wenn ich eine Freundin hätte, würde sie erwarten, dass wir uns sehen und sie wäre beleidigt, wenn ich absagen müsste. Das wäre einfach nicht fair. Nein, wenn man eine Partnerschaft eingeht, dann muss man es auch richtig tun. Aber dafür ist momentan einfach kein Platz in meinem Leben.« Er lächelt mich an, denkt, dass ich es doch verstehen müsste, schließlich bin ich selbst Single.

»Klar, wäre nicht fair. Außer es gäbe da vielleicht eine Frau, die es verstehen würde, dass du einen vereinnehmenden Job hast, und nicht sauer wäre«, gebe ich zu bedenken.

Er lacht auf. »Sehr witzig. So eine Frau existiert nicht.«

Ich kneife die Augen zusammen, will etwas sagen, aber er kommt mir zuvor: »Und? Machst du’s?«

Teil 3 der Lipstick & Kilts Reihe ist hier erhältlich! Viel Spaß beim Lesen!

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