Konkurrenz oder doch Kollegin?

Konkurrenz oder Kollegin? Vier Frauen mit Laptops arbeiten gemeinsam

Schreiben ist ein einsamer Beruf.

Das ist die Wahrheit. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass er nicht einsam sein muss. Okay, die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass man alleine an seinen Geschichten schreibt (außer man ist ein Autorinnen-Duo), aber das Drumherum muss nicht einsam sein. Man kann sich mit anderen Schriftstellerinnen verbinden. Die Frage, die sich viele stellen, ist jedoch: Ist das Konkurrenz oder sind es Kolleginnen?

Was spricht für Konkurrenz?

Wir arbeiten alle im gleichen Bereich, eventuell sogar im selben Genre. Es gibt nur eine endliche Anzahl von Lesern, aber unendlich viele Bücher. Da fällt es oftmals schwer, selbst gesehen zu werden, das eigene Buch nach vorne zu bringen, weil so viel Konkurrenz herrscht.

Gerade, wenn man am Anfang seiner Reise als Autorin steht, fragt man sich, wie man es bei der riesigen Anzahl an Geschichten schaffen soll, auch nur eine Leserin zu finden (eine andere als deine Mutter, mein ich). Es ist leicht, dann alle anderen als Konkurrentinnen zu sehen, die einem selbst im Wege stehen.

Leider ist das Klima auch manchmal ruppig, es wird über andere hergezogen und angeblich soll es auch Autorinnen geben, die einem nicht die Butter auf dem Brot gönnen (das ist nichts, was ich persönlich erlebt hab). Also doch Konkurrenz?

Was spricht für Kollegin?

Statt andere Autorinnen als Konkurrenz zu sehen, hab ich mich von Anfang an dazu entschieden, sie als Kolleginnen zu betrachten. Kolleginnen, die mir das Leben erleichtern und versüßen. Und das sind meine Gründe:

  1. Man ist nicht einsam. Ich hab in den letzten acht Jahren so viele tolle Freundschaften geschlossen. Allein das Wissen, dass da jemand in Österreich (als Beispiel) sitzt, der gerade genau dasselbe macht, wie ich, reicht schon aus, um sich verbunden zu fühlen.
  2. Es gibt immer jemanden, der mit dir übers Schreiben redet. Seien wir ehrlich: Irgendwann langweilen wir unsere Familien und Nicht-Autoren-Freunde. Aber die schreibenden Freundinnen sind immer bereit, lang und breit über Bücher zu quatschen.
  3. Man lernt viele neue Dinge. Die Welt wandelt sich so schnell, dass man gar nicht alles wissen kann. Aber man kann sich mit Kolleginnen austauschen, lernt Dinge, die man selbst nicht kannte, teilt Sachen, die die andere nicht wusste. Win-win.
  4. Man unterstützt sich. Zusammen kann man viel mehr erreichen. Sei es, wenn man Projekte gemeinsam schreibt, oder einfach nur die neuen Bücher der Kolleginnen teilt, man hilft sich gegenseitig und das hilft uns allen.
  5. Es entstehen richtige Freundschaften, die über das Schreiben hinausgehen. Einige Kolleginnen gehören heute zu meinen besten Freundinnen. Diese Frauen hätte ich nicht gefunden, wenn ich alle als Konkurrenz betrachtet hätte.

Ich denke, meine Meinung zu diesem Thema ist klar geworden. Für mich sind andere Autorinnen keine Konkurrenz. Auch dann nicht, wenn sie im selben Genre publizieren, auch dann nicht, wenn sie am selben Tag veröffentlichen. Selbst dann nicht, wenn sie erfolgreicher sind als ich.

Ich glaube ganz fest daran, dass es uns allen besser geht, wenn es dem Buchmarkt insgesamt gut geht. Daran sollten wir alle gemeinsam arbeiten, und damit den Leserinnen das bestmögliche Ergebnis liefern. Denn darum geht es doch. Bücher zu schreiben, die alle aus den Socken hauen. 🙂

Du willst weitere Autorentipps? Dann schau mal diese beiden Posts an: 3 Schreibtipps für bessere Sexszenen und 3 Dinge, die ich als Autorin gelernt hab.

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