Leseprobe: Date me in Guerneville

Der siebte Band der Davenports ist bereits erschienen! Hier gibt es eine Leseprobe für dich.

Shannon

»Wieso ist das so?« Ich schaue mich im Hörsaal um. »Wieso gibt es so viel weniger weibliche Serienmörderinnen als ihre männlichen Pendants?«

Es zeigt sich mir das übliche Bild von Studentinnen, die über ihre Laptops oder Notizblöcke gebeugt sind, damit ich sie bloß nicht drannehme. Zwischendrin ein paar, die nicht einmal mehr so tun, als würden sie überhaupt aufpassen und in die Luft starren. Die Glücklichen, die nahe der Fenster sitzen, können in den freundlichen Frühlingstag schauen, der uns heute vergönnt ist.

Aber dann gibt es zwei, die sich melden. Auch wie immer. Deborah und Colton. Sie sind die Besten des Kurses und haben eine Art Wettbewerb laufen, wer von ihnen der größte Streber ist. Wenn selbst die Dozentinnen das Wissen, dann muss es wirklich schlimm sein.

Ich seufze. Niemals wollte ich zu denjenigen gehören, die einfach irgendwen aufrufen, weil ich selbst weiß, wie schlimm es sich anfühlt, wenn man nur unsichtbar sein will und dann drangenommen wird. Gleichzeitig kann ich aber auch das Seminar nicht nur mit zwei Leuten bestreiten. Eine gute Lehrveranstaltung kann man als Dozentin selbst hinbekommen, wenn man es versteht, Themen interessant zu vermitteln. Aber für eine großartige braucht man die Kooperation der Studierenden. Denn nur, wenn man eine lebendige Diskussion hat, an der sich alle beteiligen können, dann bleibt eine gute Erinnerung bestehen.

»Charlotte?«

Sie hebt den hübschen blonden Kopf. »Ähm … Ja, also, warum gibt es weniger weibliche als männliche Serienkiller? Gute Frage. Also, ich denke, es könnte daran liegen, dass Männer grundsätzlich mehr Straftaten begehen als Frauen. Oder?«

Ich nicke. »Das stimmt. Weiß jemand konkrete Zahlen?«

Deborah und Colton heben beide die Hand, aber dieses Mal auch ein paar der anderen. Ich zeige auf einen jungen Mann. »Jerome?«

»Es kommt auf die Straftaten an, aber je schlimmer das Verbrechen, desto geringer der weibliche Anteil. So gibt es bei Ladendiebstahl oder Scheckbetrug bis zu vierzig Prozent Täterinnen, während es bei Mord nur etwa zehn Prozent sind. Wobei es auch etwa zehn Prozent gibt, bei denen das Geschlecht unbekannt ist. Es könnten also bis etwa zwanzig Prozent sein.«

»Richtig. Also, wenn mindestens achtzig Prozent der Mörder männlich sind, dann ist es logisch, dass es auch mehr männliche Serienmörder gibt. Aber wieso ist das so? Wieso scheinen Männer anfälliger für solche Straftaten zu sein?« Ich werfe einen Blick auf die Uhr, sehe, dass das Seminar gleich zu Ende ist. »Okay, wir machen an dieser Stelle beim nächsten Mal weiter. Jeder schreibt bitte eine Seite mit Ideen, wieso mehr Männer zu Mördern werden als Frauen. Schönen Tag noch!«

Ich lächele in die Runde, aber das wird übersehen. Kaum hören sie, dass das Seminar zu Ende ist, springen sie mit neu erwachtem Elan auf und stürmen hinaus. Ich wünschte wirklich, dass sie diesen Enthusiasmus auch während der Stunde an den Tag legen würden.

Schnell packe ich meine Unterlagen zusammen.

»Ms. Archer?«

Ich schaue auf, sehe in Coltons lächelndes Gesicht. »Ja?«

»Das Seminar heute war wieder einmal klasse. Das wollte ich Ihnen nur sagen.«

»Danke.« Du alter Schleimer, füge ich in Gedanken hinzu. »Dann sehen wir uns nächste Woche wieder.«

»Ja, ich wollte Sie noch was fragen. Ich hab gesehen, dass Sie an dem FBI-Symposium teilnehmen. Gibt es dafür noch Tickets?«

»Das ist keine öffentliche Veranstaltung, sondern nur auf Einladung. Wenn Sie Interesse haben, kann ich versuchen, Ihnen ein Ticket zu organisieren.«

»Das wäre großartig! Vielen Dank.«

»Klar, kein Problem.«

Er geht nicht weg, was mich irritiert. Ich kann Schleimer nicht leiden, auch wenn sie mir mein Leben erleichtern, wenn sie die einzigen sind, die aufpassen. Aber dann lächelt er noch einmal, wünscht mir ein schönes Wochenende und verlässt den Raum. Gott sei Dank.

Mit meiner Tasche gehe ich in Richtung Café, wo ich mit meiner Kollegin Jenna Scott verabredet bin. Ich habe sie vor zwei Wochen auf einer Veranstaltung für junge Dozentinnen in Seattle kennengelernt und wir waren beide überrascht, als wir herausfanden, dass wir in Berkeley unterrichten. Seitdem waren wir schon zweimal Kaffee trinken. Sie ist intelligent und witzig, und ich würde diese Bekanntschaft gerne vertiefen.

Sie sitzt schon auf einem Stuhl in der Sonne und liest irgendwas auf ihrem Handy. Sie ist Dozentin für Politikwissenschaft, und ich schätze, sie informiert sich immer über das Tagesgeschehen.

»Hallo«, sage ich, als ich bei ihr ankomme.

Sie sieht lächelnd auf. »Hey, schön, dass du da bist.« Sie legt das Handy zur Seite.

»Irgendwas Wichtiges in der Welt passiert, von dem ich wissen müsste?« Als sie mich verwirrt ansieht, deute ich auf ihr Telefon. »Oh, ich nahm an, du würdest die Nachrichten checken.«

Sie grinst. »Es waren tatsächlich Nachrichten, aber Nachrichten von meinem Freund. Er ist Koch in einem Pub und muss immer erst nachmittags zur Arbeit. Was bedeutet, dass ihm mittags manchmal langweilig ist.«

»Ah, verstehe. Das sind dann vielleicht die besseren Nachrichten.« Ich stelle meine Tasche auf einen Stuhl. »Ich hol uns mal Kaffee. Was möchtest du?«

»Ich nehm einen Latte und einen von den Muffins, die mich da so anlachen.«

»Auf die Entfernung?«, scherze ich.

»Daran siehst du, wie gern sie gegessen werden wollen.«

Lachend gehe ich zur Theke, bestelle zwei Milchkaffee, einen Blaubeermuffin und … Ich sollte es nicht. Eigentlich hatte ich beschlossen, weitgehend auf Zucker zu verzichten. Nicht weil ich abnehmen will, aber weil ich mit dreißig immer noch die Haut eines Teenies habe. Und damit meine ich nicht so glatt, sondern so pickelig.

Aber der Brownie … Hm. Vielleicht noch einmal. Das wird ja nicht schaden. Einmal tut doch nicht weh.

»Und einen Brownie, bitte.« Ich zahle, nehme das Tablett und setze mich zu Jenna.

»Danke dir.« Sie lächelt mich an. »Und wie geht es dir? Hast du deine Vorlesung gerockt?«

Ich seufze. »Schön wäre es. Sie sind zumindest nicht eingeschlafen.«

Sie lacht auf. »Oh, das kenn ich auch. Wenn man dann auch noch in diese leeren Gesichter sieht, fragt man sich, wieso man sich den Scheiß eigentlich antut.«

»Ich mein, früher ist es mir genauso gegangen. Aber da waren die Seminare auch superlangweilig. Mein Thema ist spannend. Oder dachten die Dozenten das damals auch?« Ich beiße in meinen Brownie und spüre schon die Pickel sprießen.

»Quatsch, die wussten, dass das Thema langweilig ist.« Sie grinst mich fröhlich an und hat ein paar Krümel am Mund, die sie abwischt. »Ich hätte aber auch gedacht, dass Kriminalistik viele interessieren würde.«

»Ja, oder? Dieses Seminar handelt von Serienmörderinnen. Eigentlich doch ein faszinierendes Thema.« Sie verzieht das Gesicht. »Für Kriminologen.«

»Da stimm ich dir zu, auch wenn ich das Wort gruselig statt faszinierend benutzt hätte.«

Ich schlucke schnell runter. »Es ist auch gruselig, vor allem, weil Frauen nicht weniger grausam morden als Männer.«

»Okay, wechseln wir das Thema.« Sie lacht auf. »Sorry, dass ich mich dafür nicht so ganz erwärmen kann.«

Ich zucke mit den Schultern. »Gar kein Problem. Wäre ja langweilig, wenn wir alle uns für dasselbe interessieren würden. Wo arbeitet denn dein Freund? Pub hört sich ja ganz nett an.«

»Im Cian’s. Der gehört seinem Bruder. Und ja, es ist nett, wenn man auf laute Iren und Bier steht.«

»Und sind diese lauten Iren auch heiß?«, scherze ich.

»O ja, das sind sie. Allerdings sind die, die ich kenne, alle vergeben.« Sie sieht mich an. »Bist du in einer Beziehung?«

Ich schüttele den Kopf. »Nein, bin single.«

»Wärst du es gern?«

Es ist das erste Mal, dass wir über private Dinge sprechen, weswegen ich nicht so genau weiß, wie viel ich preisgeben sollte. Aber was kann es schaden, die Wahrheit zu sagen?

»Schon irgendwie, wenn ich ehrlich bin. Ich wünschte mir, dass da jemand wäre. Verstehst du? Jemanden, den es interessieren würde, wenn ich tot im Wohnzimmer liegen und von meiner Katze angefressen würde.«

»Dann schaff die Katze ab.«

»Ich hab gar keine. Das war nur für die Dramatik.« Ich seufze. »Ich find es nur so schwer, Männer kennenzulernen.«

»Zumindest ist es nicht ganz so einfach, Männer zu finden, die nicht nur Sex wollen. Die Sorte findet man allerdings ganz leicht.«

Neugierig sehe ich sie an. »Und wie? Nicht dass ich das wollte, aber ich treff einfach niemanden.«

»Zieh dir ein kurzes Kleid an und geh in eine Bar. Nach zehn Minuten hast du mehr Kerle an Land gezogen, als du jemals brauchst. Oder Tinder. Da findest du auch jede Menge. Nur wenn du was anderes suchst, wenn du Gefühl willst, dann solltest du die Finger von der App lassen. Es ist bestimmt auch möglich, da jemanden zu finden, aber bis man so jemanden unter all den Fuckboys gefunden hat, ist man wahrscheinlich schon super frustriert.«

»Wie hast du … Wie heißt er? Ich mein, wie hast du deinen Freund kennengelernt?«

»Roan. Ich war in einer Bar. Im Juicy’s. Kennst du die? Es war kurz vor meinem dreißigsten Geburtstag und da hab ich ihn getroffen. Ich war nicht auf der Suche nach was Festem, aber irgendwie hat sich das dann entwickelt.« Sie lächelt, ein wenig versonnen, würde ich meinen.

»Das hört sich natürlich perfekt an. Ich mein, dass es sich entwickelt hat. Erst freundet man sich an und dann wird es mehr.«

»So war es für mich. Aber so muss es ja nicht für jeden sein. Ich mein, jeder Weg ist okay.« Sie lächelt mich an.

»Das stimmt, aber … keine Ahnung, vielleicht ist das zu viel Information. Aber das letzte Mal bin ich mit einem Mann ausgegangen, als ich Mitte zwanzig war. Irgendwie hab ich Angst, dass ich nicht mehr weiß, wie es geht.«

Jenna winkt ab. »Ich glaub, das ist wie Fahrradfahren.«

»Nicht gerade meine liebste Disziplin.«

»Ups. Dann war das kein gutes Beispiel.« Sie lacht auf. »Aber ich denke, dass man sich einfach wieder überwinden muss. Klar, am Anfang wird man aufgeregt sein, wenn man es länger nicht gemacht hat. Nach ein paar unangenehmen Minuten wird man das aber rocken, vor allem, wenn der Gesprächspartner nett ist.«

»Und wenn er das nicht ist?«

»Dann steht man auf und geht.«

»So einfach?«

»Auf jeden Fall. Was willst du da rumsitzen, wenn du schon weißt, dass ihr keine Gemeinsamkeiten habt? Oder wenn er unhöflich ist? Oder in der Nase popelt?«

»Stimmt natürlich. Aber ich weiß nicht, ob ich dann so unhöflich sein könnte.«

Sie zuckt mit den Schultern. »Du musst halt entscheiden, was dir wichtiger ist. Höflich zu einem Menschen zu sein, den du nie wiedersiehst, oder deine eigene Zeit. Ich denke immer, ich hab keine zu verschwenden.«

»Hm, okay. Ich werd da noch mal drüber nachdenken.«

»Und wenn du eine Wing Woman brauchst, die mit dir in eine Bar geht, dann sag Bescheid. Ich bin dein Girl.« Sie grinst mich an.

»Danke.«

* * *

Auf dem Heimweg denke ich darüber nach, was Jenna gesagt hat. Übers Daten. Ich habe ja schon ein bisschen Angst, als alte Jungfer zu sterben, wobei ich nicht mal weiß, ob man diesen Begriff in unserer aufgeklärten Welt noch verwendet. Wahrscheinlich nicht. Aber was, wenn ich niemals einen Mann finde?

Ich schätze, ich würde mir dann zwölf bis fünfzehn Katzen anschaffen, mit einem Hackenporsche zum Einkaufen gehen und eventuell meine Haare mit einem Spitzentuch bedecken. Will ich das?

Vielleicht stimmt meine Fantasie nicht, aber wenn ich an ein Leben mit einem Mann denke, dann sehe ich nur Sonnenschein, Margaritas auf Terrassen und Spaziergänge am Strand, auch dann noch, wenn wir schon alt und runzelig sind.

Wenn ich mich an meine Collegezeit erinnere, kommen mir all die Partys, all die Flirts und Affären in den Sinn. Ich war mal auf einem guten Weg, hatte im letzten Jahr auch einen festen Freund, den ich mit ins neue Leben genommen habe. Aber zwei Jahre später hat er einen Job an der Ostküste angenommen. Er hatte mich gefragt, ob ich mitkomme, aber ich hatte doch gerade diese Stelle an der Uni …

Ich schätze, es war keine wahre Liebe, wenn ich nicht bereit war, mein Leben für ihn zu ändern. Aber danach? Ich habe mich in meiner Arbeit vergraben, wollte mir einen Namen als Kriminologin machen. Irgendwie habe ich da den Anschluss verloren.

Vor ein paar Jahren habe ich dann mal einen Kollegen auf einer Konferenz gefragt, ob er was trinken gehen will, aber er hat mich nur spöttisch abblitzen lassen. Später habe ich ihn mit einem blonden Supermodel weggehen sehen. Okay, ich weiß nicht, ob sie eins war, aber sie sah so aus, als könnte sie es sein.

Wenn sogar so Nerds – die auch so aussehen – diese schönen Frauen bekommen, welche Hoffnung bleibt dann für uns Normalsterbliche? Ich habe mal gelesen, dass sich Frauen intelligenzmäßig nach oben orientieren und Männer nach unten. Somit würden keine Partner für dumme Männer und kluge Frauen bleiben. Aber es suchen doch nicht alle Kerle nur nach dümmeren Frauen, oder? Es muss doch zumindest einen geben, der sich für eine normale Frau interessiert, die bald von Anfang zu Mitte dreißig wechselt und die Haut eines Teenies hat. Oder?

Vielleicht sollte ich Jennas Angebot annehmen und mit ihr in eine Bar gehen, aber irgendwie … Keine Ahnung. Wir kennen uns noch nicht genug, als dass ich ihr meine Schwächen zeigen will. Und in einer Bar würden sie plötzlich alle sichtbar sein. Meine Unsicherheit bezüglich Männern. Meine Ungeduld mit mir selbst, wenn ich etwas nicht auf Anhieb schaffe. Meine Gereiztheit, wenn ich mit jemandem spreche, der mir intellektuell nicht das Wasser reichen kann. Und ja, ich versuche, es zu ändern. Alles. Wobei Ersteres bisher noch nicht. Aber die beiden anderen Dinge. Mit geringem Erfolg muss ich allerdings zugeben.

Ich schließe die Tür zu meinem Apartment auf. Berkeley liegt östlich von San Francisco auf der anderen Seite der Bay. Anfangs habe ich gedacht, dass ich in die Stadt ziehe, aber das Gehalt eines Assistant Professors ist nicht so überaus großzügig, dass man sich den Mietwucher leisten könnte. Berkeley ist allerdings auch nicht viel günstiger. Wer kann sich ein Apartment für viertausend Dollar im Monat leisten? Oder eine Million für ein kleines Haus hinblättern, wenn man kaufen will? Ich jedenfalls nicht, weswegen ich in einem winzigen Studio auf der Telegraph Avenue wohne, etwa zwei Meilen von der Uni entfernt. An guten Tagen laufe ich. An schlechten fahre ich mit dem Auto und schäme mich, weil es doch eigentlich keine Strecke ist.

Leider sind letztere überproportional vertreten.

Ich stelle meine Tasche aufs Sofa, bevor ich den Kühlschrank aufmache und mir eine Flasche Wasser rausnehme. Ich fülle ein Glas und trinke in gierigen Zügen. Seufzend setze ich mich auf die Couch, nehme meinen Laptop raus und suche in meinen E-Mails nach dem Link für die Aufzeichnung einer Konferenz, die ich mir ansehen wollte. Leider konnte ich da nicht persönlich teilnehmen, weil meine Grandma Geburtstag hatte. Und als Southern Belle würde sie es mir extrem übel nehmen, wenn ich nicht erscheinen würde.

Sie hat mir ja noch nicht mal verziehen, dass ich vor fünfzehn Jahren fürs Studium nach San Francisco gegangen bin. Ebenso wenig wie meine Eltern, aber sie kann ich mit wöchentlichen Telefonaten besänftigen.

Oh, dabei fällt mir ein … Ich öffne Facebook und kommentiere die letzten drei Fotos, die Mom gepostet hat. Sie wird mir sowieso wieder vorhalten, dass meine Schwester immer sofort kommentiert, während ich Tage brauche. Und siehe da. Natürlich sind Alyssas Kommentare schon alle da.

Ich will gerade zu dem anderen Browser-Tab gehen, in dem die Videos zur Konferenz zu sehen sind, als mein Blick auf eine Werbung fällt.

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Normalerweise würde mich so etwas nicht catchen. Es könnte sein, dass ich die einzige Person auf diesem Planeten bin, die noch nie auf eine Werbung bei Facebook geklickt hat. Aber dieses Mal … Oh, zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich es tue.

Schon fülle ich auch noch den Persönlichkeitstest aus, dessen Ergebnis mir sagt, dass ich eine selbstbestimmte Frau bin, die aber ziemlich einsam ist. Wenn das den Nagel mal nicht auf den Kopf getroffen hat.

Im Anschluss kann man noch ein Video angucken, das eher wie ein Hallmark-Film anmutet. Erst sind die beiden Figuren traurig und allein, dann treffen sie dank des Online-Datings aufeinander, verlieben sich und sind glücklich bis an ihr Lebensende.

Und ich? Ich muss gestehen, dass ich diesen kitschigen Kurzfilm aufsauge wie ein Schwamm, der schon ewig auf dem Trockenen liegt, wenn es endlich regnet.

Vielleicht fühle ich mich nach dem Gespräch mit Jenna extrem einsam, weil sie so voller Liebe und Glück von ihrem Freund gesprochen hat. Jedenfalls klicke ich auf das Programm, zahle ein paar Dollar. Klar, es gibt auch kostenlose Möglichkeiten, aber ich will es ernsthaft angehen, wenn ich es schon versuche. Nicht dass ich mir viel davon versprechen würde. Nein, so geht man da nicht ran. Ganz sicher nicht.

Ich streiche mir über das Gesicht, atme tief ein und aus. So. Ich glaube daran, dass ich meine große Liebe auf dieser Plattform finde.

Positiv gestimmt fülle ich mein Profil aus, suche ein paar Fotos heraus, die mich aus allen Winkeln zeigen, damit jeder sofort weiß, was er bekommt. Und dann … dann presse ich den Button.

Plötzlich werde ich aufgeregt. Was habe ich da getan? Das ist doch nicht mein Ernst! Wieso? Ich will gerade eben die Lebensentscheidung der dämlichen Shannon von vor dreißig Sekunden rückgängig machen, als mein Laptop pingt. Überrascht schaue ich über den Bildschirm und dann ist da doch tatsächlich eine rote Eins an dem kleinen Mail-Symbol.

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